Sonntag, 28. Februar 2021

Wieso treten Zufälle manchmal gehäuft auf und dann wieder gar nicht?

 Ich habe ja früher Zufälle systematisch gesammelt. Zu dieser Zeit traten sie gehäuft auf. Es war beinahe schon gespenstisch. Irgendwann wird alles langweilig und so habe ich meine Zufallssammlung wieder auf Eis gelegt. Plötzlich gab es viel weniger Zufälle in meinem Leben. Wieder einmal kam ich auf die Idee, Zufälle zu sammeln und schon vermehrten sie sich. Dieses Spiel wiederholte sich mehrmals. In der letzten Zeit gab es fast keine Zufälle.

Heute wagte sich ein kleiner, unscheinbarer Zufall in mein Leben. 

Wie ich bereits schrieb, hat mich meine Cousine eingeladen, mich an einer Online Gruppe zu beteiligen. Die Leute meditieren gemeinsam, wegen Corona über Internet. Was ich nicht geschrieben habe (was aber beweisbar wäre): ich erzählte ihr, dass ich vor vielen Jahren im Aurobindo Ashram gewesen war. Auch dort wurde gemeinsam meditiert, aber im Gegensatz zu dieser österr. Gruppe, die irgendwelche Klänge spielt, weil man hierzulande glaubt, das sei notwendig um sich versenken zu können, spielte man damals Beethoven. 

Beethoven war einer der wenigen Komponisten, dessen Musik mir sehr gut gefiel. Ich spielte sie oft in der Buchhandlung, in der ich arbeitete. Wir verkauften damals auch Schallplatten. 

Heute sah ich mit auf GOLD Inspektor Colombo an. Ich schaue normalerweise etwas das mir auffällt, wenn ich durch zappe. Also total planlos. Habe ich etwas gefunden, suche ich nicht weiter. Ein Dirgent ermordete seine Freundin. Sie hätte gemeinsam mit ihm auftreten sollen.Kurz vor dem Auftritt geschah die Tat. Er beeilte sich, noch rechtzeitig zum Konzertbeginn zur Bühne zu kommen. Weil die Klaviersolistin nun tot war, spielte er Beethoven, was betont wurde. 

Ich bin neugierig, ob es nun wieder eine größere Anzahl an Zufällen geben wird. 

Handelt es sich dabei um eine höhere Intelligenz, durch die sie arrangiert werden, oder ziehen wir sie an, sobald wir sie beobachten? Es ist ein Rätsel. 

Ausgerechnet heute sah ich auch noch einen Teil einer Serie, die mir überhaupt nicht gefällt. Sherlock Holmes mit Frau Watson: Elementary. Der Hauptdarsteller ist mir total unsympathisch und die Fälle sind auch eher seltsam. Bei der Folge auf atv// die ich heute sah,  ging es um einen Mann, der prophezeite, bestimmte Menschen würden zu ganz bestimmten Zeiten sterben. Die Prophezeiungen erfüllten sich. Auch er selbst starb zum von ihm vorhergesagten Termin. Daher ging es um die Frage, ob man die Zukunft vorhersagen kann. Auch um die Theorie, das Leben sei vielleicht nur eine Simulation. Selbstverständlich stand schon von vorneherein fest, es sei nicht möglich die Zukunft zu sehen, weil der Autor der Serie an diese Möglichkeit nicht glaubt. Die Erklärung für das Phänomen war, dass man den Personen eine Droge verabreicht hatte, die sie willenlos machte. 

Das sah ich mir an, weil es dabei um Prophezeiungen ging. Sonst hätte ich es mir nicht angesehen. Die Serie ist zum einschlafen.

Also kein Zufall, wie sie sonst auftreten, aber doch ein Zufall, weil ich gerade zum richtigen Zeitpunkt einschaltete. Er zwang mich, über meine Bemühungen nachzudenken, die Existenz von echten Prophezeiungen zu beweisen. Mir erscheint es schon lange sinnlos, was ich mache. Der Film erklärte mir indirekt, warum es tatsächlich sinnlos ist. Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft gehen von der festen Überzeugung aus, man könne die Zukunft nicht sehen. Sie ziehen daher gar nicht in Betracht, es könne anders sein. Deshalb suchen sie instinktiv nach Beweisen für Betrug, Irrtum, oder was es sonst noch für Möglichkeiten geben könnte. Man kann sie  nicht überzeugen, was immer man an Beweisen erbringt. Jeder Beweis wird automatisch umgedeutet. 

Eigentlich war mir das schon lange klar. Vielleicht möchte mir dieser kleine Zufall erklären, es sei besser, mich anderen Dingen zuzuwenden. Oder zumindest die Sache anders als bisher anzugehen. Man bekommt immer was man verlangt. Will man etwas beweisen, beweist man es auch. Das bedeutet jedoch nicht, andere auch damit zu überzeugen. Beweise sind also nutzlos, wenn jemand auf Beweise pfeift. 

Jetzt gerade, am 28.2.2021 um 00.30 kommt schon der nächste Zufall zutage. Ich dachte, während ich diese Zeilen schrieb, ich schau einmal im Internet nach, was dort über diese Theorie, alles sei nur eine Computer Simulation, zu finden ist. Also gebe ich ein: Leben ist Simulation Theorie. Gleich der erste Eintrag ist dieser hier https://www.netzwoche.ch/news/2019-06-23/wir-leben-so-gut-wie-sicher-in-einer-computersimulation

 Oben auf der Seite steht ganz groß: Partner Watson. Mit dem Namen Watson habe ich begonnen, die Serie zu suchen, die ich angesehen habe. Mir fiel nicht ein wie sie heißt und deshalb konnte ich auch nicht nachsehen auf welchem Sender sie lief. Welcher das war, habe ich auch vergessen. "Watson ist eine Frau", habe ich bei meiner Googlesuche eingegeben. Das ist ja ziemlich ungewöhnlich. So hoffte ich, die serie zu finden. Bingo.

Wollen die Zufälle mich vielleicht nur unterhalten? Führen sie mich in eine bestimmte Denkrichtung? An eine Computersimulation habe ich nie gedacht. In letzter Zeit kam dieses Thema jedoch mehrmals in mein Blickfeld. Jetzt wird es ganz eindringlich. Ob diese Welt real ist, oder nur eine Illusion, frage ich mich aber schon lange. Weil ich hoffe, sie möge nicht real sein. Bei allem was man so mitbekommt, ist das Leben ziemlich bescheiden. Diese Frage beschäftigt mich sehr. 

Am 28.2.2021 hat meine Cousine mir einen Spruch per sms geschickt,. Sie versendet gerne alles mögliche. 

Der  Spruch stammt von Buddha, der sich auch mit dieser Frage beschäftigt hat (sofern er eine reale Person war). Der passt nicht so ganz zur Transformation, bei der es in ihrer Meditationsgruppe offenbar geht und auch nicht zu Aurobindo, dem es auch um eine Transformation ging. Sri Aurobindo war Hindu mit christlichem Einfluss. Ich weiß nicht, warum sie ausgerechnet diesen Spruch ausgewählt hat. Denn Transformation ist so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, was Buddha lehrte.

Alle Religionen, die von einem Mann erfunden wurden, oder deren Erfindung man einem Mann zuschreibt, haben eines gemeinsam: sie suchen die Lösung aller Probleme im Jenseits, bzw. in der Auflösung der Persönlichkeit. Die Computer Simulationstheorie reiht sich nahtlos in die Reihe der diversen Religionen ein. Auch wenn sie in letzter Konsequenz - sollte sie stimmen - alle Religionen ersetzen würde. Sie ist nichts weiter als ein technisiertes Weltbild. Das auch durch Medditation, bzw. erhöhte Konzentration entstanden ist. Logisch erscheint sie mir nicht. Denn virtuelle Simulationen gibt es ohne einen Blechtrottel nun einmal nicht. Da müsste man ja die Frage stellen: Wer war zuerst da? Der Computer oder der Programmierer? Der Programmierer kann keinen Computer bauen und der Computer kann keinen Programmierer erschaffen. Ein Programm ohne Computer kann ein Mensch nicht erschaffen. 

Abgesehen davon, lande ich bei meinen Überlegungen gleich wieder bei dem Buch, über das ich in einem früheren Posting schrieb. Alle diese Theorien sind von Männern gemacht. Sie sind den Frauen fremd. Manche Frauen versuchen Männer zu werden. Was man erreichen kann, weil jeder Mensch einmal als Frau und dann wieder als Mann geboren wird. Wir tragen beides in uns. Doch wenn man einmal als Frau diese Welt betreten hat, tut man sich damit nichts Gutes. Frauen sollten Frau sein dürfen und können. Was nicht heißt, Frauen sollten sich mit ihrer untergeordneten Rolle in einer Männergesellschaft abfinden. Es wäre an der Zeit, endlich eine gerechte Gesellschaft zu bilden, in der Männer und Frauen wirklich gleichberechtigt sind. Aber nicht unbedingt gleich. Jedes Geschlecht hat besondere Ansprüche, die erfüllt werden müssen, will der Mensch ein glückliches Leben führen. Das ist derzeit leider nicht der Fall.

 

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