Sonntag, 2. Mai 2021

Der Hund starb genauso, wie ich es ihm gewünscht habe - ohne Stress, ruhig, sanft

 30.4.2021

Heute starb mein Hund. Wir mussten ihn einschläfern lassen. Er wurde 15 Jahre und 7 Monate alt. Genauso wie ich es ihm gewunschen hatte, starb er. Nur hatte ich gehofft, es würde nicht nötig sein, ihn einzuschläfern.  

Er schlief einfach ein und wachte nicht mehr auf. Es war ein sanfter, friedlicher Tod. Ruhig, unspektakulär. Am Vortag waren wir bei der Tierärztin gewesen. Da bekam er eine Infusion und ein Schmerzmittel. In den letzten Nächten war er unruhig gewesen, aber von gestern auf heute schlief er ohne irgendwelche Störungen. Den Zugang hatte sie also bereits am Vortag gelegt und das war ein großer Vorteil. Weil er sowieso schon sehr schwach war, döste er ruhig vor sich hin, als sie begann, die Spritze anzuschließen. Es störte ihn nicht. Ohne dass er erwachte, ging ein kurzes Beben durch seinen Körper. Dann nichts mehr. Einen solchen Tod kann man sich nur wünschen. 

Die Hündin litt merklich. Angeblich würde sie mitbekommen, was da passiert, wurde uns gesagt. Sogar wenn man mit ihr aus dem Zimmer geht. Ganz sicher bin ich mir da nicht. Sie war gestern auch dabei, als er die Infusion bekam. Beim Tierarzt hat sie immer Angst und zittert die ganze Zeit über. Einige Leckerlis beruhigten sie dann doch ein wenig. Ihm war nichts Böses zugestoßen, muss sie gedacht haben. Weil er es mit stoischer Ruhe hinnahm. Was heute geschah, wird sie als gleiche Handlung empfunden haben, denke ich. Oder weiß sie wirklich, was TOD bedeutet? Spürt sie es? Riecht sie es?

Somit hat sich der Traum erfüll der sagtet, er werde schlafen und nicht aufwachen (oder falls er aufwachen würde, wäre er wahrscheinlich nicht mehr normal)  - und auch der Traum, dass er vor der Hündin sterben werde. Sie ist nur 2 Jahre jünger als er. Wobei im Traum nicht vom Tod die Rede war, sondern davon, nicht mehr da zu sein. Die letzten Tage konnte er kaum noch gehen, so schwach war er. Ein Traum vor einigen Monaten hatte ihn gezeigt, wie er froh herum sprang, wie in alten Tagen. Das habe ich als Todesprophezeiung angesehen. Bei den Menschen war es immer so, dass ich einige Monate vor deren Tod träumte, sie würden wieder genau das tun können, was sie im Augenblick nicht mehr tun konnten.

Für mich war es, als wäre er noch immer anwesend. Es war ein seltsames Gefühl. Er sah aus, als würde er schlafe, weil er genauso da lag, wie vorher. Nur die Augen waren offen. Das kommt von dem Gift, welches verwendet wird. Eigenartig. 

Schon ziemlich bald kam jemand die Leiche abholen. Da wird sie sicher gemerkt haben, es muss etwas Schlimmes passiert sein. Ihr Bruder ist plötzlich weg. Auch wenn sie genetisch nicht verwandt sind, wird sie ihn wohl als ihren Bruder betrachten, nehme ich an. Auch für mich ist es ein eigenartiges Gefühl, dass er nicht mehr da ist. Aber wie soll ein Hund verstehen, wohin der Bruder gegangen ist und warum? 

In der letzten Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen. Wie soll man schlafen können, wenn man weiß, dass am nächsten Tag der geliebte Hund sterben wird? Am Vormittag erging es mir nicht viel anders. Vielleicht eine Stunde, oder höchstens zwei, konnte ich schlafen. Dann war es vorbei, weil das Handy klingelte und kurz danach kam jemand, sich von dem treuen Gefährten verabschieden. An Schlaf war also nicht mehr zu denken. 

Erst gegen 19 Uhr legte ich mich auf die Bettbank vor dem Fernseher und schlief schon bald erschöpft ein. Fernsehen beruhigt ungemein. Leider dauerte dieser Zustand auch nicht lange. Bald war ich wieder wach. Die Pflicht rief. Damit die Hündin sich an den neuen Zustand gewöhnt, versuchte ich den normalen Tagesablauf ab sofort wieder einzuhalten. Ich fütterte sie, ging mit ihr spazieren, sah fern. Dann machte ich einen Fehler. Ab sofort musste ich nicht mehr mitten in der Nacht mit dem Hund spazieren gehen, denn der war tot. Bei diesen Spaziergängen ging die Hündin sowieso nie mit und daher dachte ich, ich könne einfach mal früher schlafen gehen. Weit gefehlt. Erstens konnte ich wieder nicht einschlafen. Ständig dachte ich an den Hund. Zweitens legte sie sich zu mir ins Schlafzimmer, was sie sonst um diese Zeit nie tut. Sie tut es nicht, weil ich um diese Zeit meistens beim Computer sitze, die Füße bade und auf den Abmarsch warte. Das scheint sie verwirrt zu haben. Sie hustete herum, stand auf, ging hin und her. So lange bis ich auch aufstand und den gewohnten Tagesablauf endlich einhielt. Seidem sitze ich hier, vor dem Computer, mache mein Experiment und schreibe. 


1.5.2021

Heute funktioniert A1 für mich fast gar nicht. Ich habe mir einige Fotos geschickt, aber die kommen nicht an. Fragen über Fragen.

 


 



Seltsam. Bisher war ich immer nur im Minus. Das ging über viele Monate so. Ich habe mich auch auf das Minus konzentriert, weil es ja egal ist, ob eine Anomalie im Plus, oder im Minus stattfindet. Doch seit einigen Tagen rutsche ich langsam ins Plus ab. Noch habe ich es nicht erreicht, aber ich bin offensichtlich auf dem Weg dorthin und kann nichts dagegen machen.

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